Nachdem NWA-Vizepräsidentin Florence Brenzikofer bereits im Sommer eine Interpellation zur Sicherheit des AKW Beznau eingereicht hatte, doppelte sie im Dezember nach: Sie will vom Bundesrat wissen, zu welchen Ergebnissen die Grobüberprüfung des AKW führt. Das eidg.
Kategorie: Kernenergie
Jetzt amtlich: Beznau 1 + 2 sind nicht flugzeugabsturzsicher, nicht erdbebensicher, und durchgerostet
NWA bemängelt seit langem und wiederholt, dass der Reaktor Beznau 1 vier Ausserbetriebnahmekriterien erfüllt, und damit schon lange stillgelegt sein müsste:
1) Nicht erdbebensicher
2) Nicht flugzeugabsturzsicher
3) über den Grenzwert versprödeter Reaktordruckbehälter
4) Um 9,2 mm (von 30 mm) durchgerostetes Stahlcontainment
Foto: Auch in Fukushima hat die Sicherheitsbehörde jahrelang weggeschaut.
Zu Punkt 2 musste das ENSI nun endlich Stellung beziehen.
Selbstverständlich sind die alten Reaktoren Beznau 1 und 2 nicht flugzeugabsturzsicher.
Das sei aber in Ordnung, denn 1965, als der Beznau Reaktor 1 geplant wurde, war noch vor dem zivilen Düsenjetzeitalter.
Das ENSI argumentiert noch heute: Dass Beznau 1 und 2 nicht flugzeugabsturzsicher sind halten wir geheim, um die Terroristen nicht noch auf dumme Gedanken zu bringen!
Die Argumentation unserer Sicherheitsaufsichtbehörde ENSI ist haarsträubend!
Weil der Reaktor 1 die Anforderungen von 1965 einhält, macht es nichts, dass er es seither seit Jahrzehnten nicht mehr tut.
Es gibt wirklich keine wichtige Infrastruktur, und schon gar nicht keine gefährliche Infrastruktur in der Schweiz, die nicht die heutigen Sicherheitsanforderungen erfüllen muss.
Es soll mir doch einer ein einziges Beispiel bringen, wo eine Strassenbrücke, ein Flugzeug oder auch nur ein Auto betrieben werden darf, weil sie die Sicherheitsanforderungen von 1965 einhalten, aber die heutigen Anforderungen seit Jahrzehnten nicht mehr erfüllen.
Dass Beznau 1 und 2 die Sicherheitsvorgaben für ein 1’000-jährliches Erdeben nicht einhält, und das Stahlcontainment um 9,2 mm von 30 mm durchgerostet ist, hat der Bundesrat auf eine Interpellation von unserer Vizepräsidentin Florence Brenzikofer vor kurzem bestätigt.
Es ist eine äusserst unheimliche Situation, wo der Bundesrat und das ENSI unsere ärgsten Vorwürfe bestätigen…
… und Beznau 1 und 2 trotzdem ewig weiter betrieben werden dürfen.
50 Jahre Widerstand gegen das AKW Kaiseraugst
Dritter Anlauf zur Generalversammlung und Feierlichkeiten
Freitag, 24. September 2021 ab 18:00 bis ca. 21:30 Uhr in Kaiseraugst
Bus Nr. 84 ab Bahnhof Kaiseraugst (17:36/18:06 Uhr) nach Liebrüti, nachher markiert. Violahof – Kulturhaus vis-à-vis Liebrüti-Zentrum, Google Maps: Giebenacherstr. 54, Kaiseraugst
Anfangs Mai 1970 wurde NWA, das Nordwestschweizer Aktionskomitee gegen Atomkraftwerke, im Bahnhofssaal Rheinfelden gegründet. Das AKW Kaiseraugst konnte verhindert werden. Zur Feier laden wir euch nach Kaiseraugst zur Jubiläums-Mitgliederversammlung am 24. September 2021 ein.
Ab 18:00 Uhr Ankommen
18:15 Uhr Mitgliederversammlung (wer noch nicht Mitglied ist: hier anmelden)
Ab ca. 19 Uhr Stehlunch und Musik (Sicherheitsorchester/ Aernschd Born)
Ab ca. 20 Uhr Jubiläumsfeier mit Ansprachen 50 Jahre NWA und Gründung OK «50 Jahre Besetzung»
Bitte meldet euch an mit Mail an Annemarie Spinnler, annemarie.spinnler (at) bluewin.ch, mit Angabe der Anzahl teilnehmender Personen.
Fakten gegen Gugus
Die SVP gibt sich fleissig Mühe, irgendwelche Gründe zusammenzukratzen, um den Weiterbetrieb unserer unrentablen Atomkraftwerke durch den Bund subventionieren zu lassen.
Gemäss dem Grundsatz „Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“, hier einige Fakten aus der Schweizerischen Elektrizitätsstatistik 2020.
Grafik Fig. 1
Wir müssen nur 32,9% Atomstrom ersetzen. Das heisst, zwei Drittel des Weges haben wir bereits geschafft. Genau genommen ist der Anteil Atomstrom noch kleiner, denn wir produzieren 110% unseres Bedarfs, der Rest geht in den Export. Wenn wir heute die Reaktoren Beznau 1 und 2 stilllegen würden, würden wir immer noch 101% unseres Bedarfs produzieren.
SVP Nationalrätin Magdalena Martullo Blocher: „Ohne Atomkraft rasselt die Schweiz in eine Stromlücke.
Dadurch würden wir auf den Stand eines Entwicklungslandes fallen, oder zurück ins Mittelalter.“
Grafik Fig. 3
Die Schweiz hat im Sommerhalbjahr 2020 netto 5,6 TWh, im Winterhalbjahr netto 0,5 TWh Strom exportiert. Natürlich importieren wir bisweilen viel Strom, aber weitgehend zu Handelszwecken, um Geld zu verdienen.
SVP Nationalrätin Magdalena Martullo Blocher: „Es fehlt uns sehr viel Strom, vorallem im Winter, wo die Solarzellen nichts produzieren. Man kann nicht mehr Strom importieren, und auch die Wasserkraft könnte die Stromlücke nicht füllen.“
Grafik Fig. 14
Seit einer Spitze im Jahr 2010 sinkt der Schweizer Landesverbrauch, in den letzten drei Jahren sogar recht deutlich. Trotz Wirtschaftswachstum und Bevölkerungszuwachs.
SVP Nationalrat Christian Imark: „Wir verbrauchen jedes Jahr mehr Strom!“
Grafik Fig. 15
Der Pro-Kopf Stromverbrauch sank sogar noch stärker. Das Ziel der Energiestrategie 2050 von – 3% pro Kopf bis 2020 haben wir mit – 11,5% weit übertroffen.
SVP Nationalrat Christian Imark: „Sämtliche Ziele der Energiestrategie 2050 wurden deutlich verfehlt“.
Wenn man das vierfache Uebertreffen eines Ziel als „Ziel verfehlt“ bezeichnet, stimmt seine Aussage.
Veranstaltung zum Management der Stilllegung von Atomkraftwerken
Am Donnerstag, den 30. September 2021 um 08:30 bis 17:30 Uhr
findet im
PROGR, Waisenhauspl. 30, 3011 Bern
eine ganztägige Veranstaltung zum Management der Stilllegung von Atomkraftwerken statt.