Absurde KraftWerk-Diskussion

Andreas Fischer, Präsident NWA Schweiz, Grossrat Grüne AG

Um die Stromversorgung zu sichern, will die Parteispitze der FDP das Neubauverbot für Atomkraftwerke kippen. Wie absurd dieser Vorstoss ist zeigen drei Stichworte:

  • dauert zu lange (siehe aktuelle Neubauprojekte in Frankreich und Finnland)
  • ist zu teuer (sagt selbst Axpo-CEO Christoph Brand) und
  • das Endlagerproblem für den Müll ist immer noch ungelöst (nicht bei uns, sagen alle)

Atomstrom ist zudem auch nicht CO2-neutral, man denke nur an die Unmengen Beton und Stahl für den Bau eines AKW und die Emissionen, die beim Abbau und der Aufbereitung von Uran entstehen. Warum also diese sinnfreie Forderung oder will der Freisinn im Ernst eine Stromproduktion mit staatlich garantiertem Abnahmepreis verlangen? Ich werde den Verdacht nicht los, dass die FDP vor allem ihre Klientel schützen will, indem sie die (endlich und langsam) anlaufende Energiewende torpediert. Denn eine dezentrale Energieproduktion ist für die Strom- und Grosskonzerne wenig lukrativ, da vor allem die Erzeugerinnen und Erzeuger sowie lokale KMU profitieren.

AKW Beznau liesse sich leicht ersetzen

Erstaunlich finde ich zudem, dass in der aktuellen Diskussion nirgends die Worte Suffizienz und Effizienz auftauchen. 1988 stand in Bern ein Mann von der Sorte Schlauer Volks-Politiker am Herd und kochte Eier. Dabei – Achtung revolutionär – setzte er einen Deckel auf die Pfanne. Bundesrat Adolf Ogi erkannte schon damals, dass das beste Kraftwerk jenes ist, das gar nicht erst gebaut werden muss. Zahlreiche Studien zeigen, dass durch Ausschöpfung von vorhandenem Sparpotenzial (isolierte Gebäude, effiziente Geräte, Vermeidung von Standby-Verlusten etc.) die AKW Beznau I und II überflüssig wären.

Das uralte AKW Beznau liesse sich leicht ersetzen

So schaffen wir eine erneuerbare Stromversorgung auch im Winter

Warum wird das nicht mehr beworben? Ach ja, daran profitieren keine Strom- und Grosskonzerne höchstens die sparsame Bevölkerung und lokale KMU (Gipsereien, Elektrofachgeschäfte etc.). Also anstatt irgendwelchen Luftschlössern nachzuträumen, krempeln wir besser eigenverantwortlich die Ärmel hoch: Steigern wir unsere Energieeffizienz, verzichten wir auf unnötige Stromverschwendung und investieren wir in Photovoltaikanlagen und Speicher in unserer Nähe. Dann klappt das auch mit der Stromversorgung im Winter – auch das ist durch zahlreiche Studien belegt.

AKW Beznau: Neuer Vorstoss von NWA-Vizepräsidentin Florence Brenzikofer im Nationalrat

Nachdem NWA-Vizepräsidentin Florence Brenzikofer bereits im Sommer eine Interpellation zur Sicherheit des AKW Beznau eingereicht hatte, doppelte sie im Dezember nach: Sie will vom Bundesrat wissen, zu welchen Ergebnissen die Grobüberprüfung des AKW führt. Das eidg.Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI überprüft momentan die Erdbebensicherheit von Beznau sowie in einer Gesamtssicht alle Schweizer AKWs. Die Ergebnisse werden erst Mitte 2023 erwartet. Gerade beim ältesten AKW der Welt, Beznau, ist es zentral, dass öffentlich über Zwischenschritte informiert wird und die Sicherheit gewährleistet ist.

https://florencebrenzikofer.ch/blog/vorstoesse/ergebnisse-der-grobpruefung-der-sicherheit-schweizer-akws

50 Jahre Widerstand gegen das AKW Kaiseraugst

Am 24. September 2021 fand in Kaiseraugst die Mitgliederversammlung von NWA statt, mit anschliessendem Jubiläum:

„50 (+1) Jahre Widerstand gegen das AKW Kaiseraugst“

Ausführlichen Artikel über den Anlass auf OnlineReports: Die Pioniere der Energiewende jubilierten in Kaiseraugst

Grussbotschaften zur NWA Mitgliederversammlung 2021:
Beat Jans (Regierungspräsident Basel-Stadt)
Dieter Egli (Regierungsrat Aargau)
Franco Mazzi (Gemeindepräsident Rheinfelden)

50 Jahre NWA, Jubiläumsfeier und MV: ABGESAGT

Wir wollten am 23. Oktober unser 50-jähriges Bestehen mit einem Besuch auf dem Kaiseraugst-Gelände feiern mit der ordentlichen Mitgliederversammlung und mit einer Jubiläumsfeier mit Ansprachen, Musik, Apéro und guter Laune.

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage ist der Anlass leider ABGESAGT. Dies hat der Vorstand von NWA mit deutlicher Mehrheit beschlossen.

Die MV wird voraussichtlich auf schriftlichem Weg durchgeführt.

NWA mit neuem Team an der Spitze

Nie wieder AKW (NWA) Schweiz erlebte an ihrer Mitgliederversammlung eine personelle Erneuerung. Das Co-Präsidium besteht nun aus Désirée Jaun, Landrätin SP Baselland, NWA Basel, und Andreas Fischer, Grossrat Grüne Aargau, NWA Aargau. Neuer Geschäftsleiter wurde Peter Stutz. Im Anschluss an den formalen Teil wurde aus erster Hand über die Stilllegung des AKWs Mühleberg informiert.

Am 13. Juni 2019 fand die 49. Mitgliederversammlung von NWA Schweiz in Basel statt, zu der doppelt soviele Mitglieder kamen wie letztes Jahr. Das lag einerseits an den internen Wahlen, andererseits auch am angekündigten Referat von Stefan Klute, Gesamtprojektleiter Stilllegung des AKWs Mühleberg, im Anschluss an die MV.

Verabschiedet wurden Daniel Sägesser und Peter Stutz als Co-Präsidenten. Peter Stutz, ein profilierter Energiepolitiker und Solarunternehmer, übernimmt neu die Geschäftsführung von NWA Schweiz. In dieser Funktion löst er den bisherigen Geschäftsführer Christoph Arndt ab, der zu Greenpeace nach Zürich wechselt, der NWA aber als Vorstandsmitglied erhalten bleibt.

Es ist ein Glück, dass NWA Schweiz zwei belebende, junge Menschen ins Co-Präsidium wählen konnte. Als neue Co-Präsidentin wurde die Baselbieter SP-Landrätin und Birsfelder Gemeinderätin Désirée Jaun gewählt, als neuer Co-Präsident Andreas Fischer, grüner Grossrat im Kanton Aargau und Präsident von NWA Aargau. Sowohl Désirée Jaun, als auch Andreas Fischer haben sich schon einen guten Ruf erarbeitet im Kampf für den Atomausstieg und die Energiewende.

Auch das Vize-Präsidium wurde gewählt. Das bewährte Duo von Ruedi Rechsteiner, SP Basel-Stadt, und Maya Graf, Grüne Baselland, wurde ergänzt durch den jungen Präsidenten von NWA Basel, Jan Schudel, Grüne Basel-Stadt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Christoph Arndt, Pascal Tribolet und die Basler Grossrätin Alexandra Dill.

Für die zahlreichen Anwesenden war es sehr interessant, direkt vom Gesamtprojektleiter der Stilllegung Kernkraftwerk Mühleberg, Stefan Klute, zu erfahren, was schon passiert ist in Sachen Stilllegung und wie es weitergehen soll.

Der Rückbau von Mühleberg wurde als so einfach dargestellt, dass wir uns spontan fragten, weshalb man das mit Beznau 1 und 2 nicht auch gleich so macht. Das Team wäre vorhanden.

Andreas Désirée Jaun

Andreas Fischer                                                                     Désirée Jaun