Ja zum Stromgesetz

Wir sind bereit für ein Ja zum Stromgesetz. Das heute eingereichte Referendum hemmt den dringend notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien und hinterfragt ein Gesetz, das in sorgfältiger Arbeit und in Abstimmung mit zahlreichen Partnern in überwältigender Mehrheit im Parlament gutgeheissen wurde.

Das Stromgesetz (Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien) macht den Weg frei, um die Erneuerbaren Energien im notwendigen Tempo und der erforderlichen Menge auszubauen. NWA begrüsst diesen Beschluss, der nötig ist, um eine zu 100% atomfreie und erneuerbare Stromproduktion und somit auch die Klimaziele zu erreichen. 

NWA ist sich bewusst, dass der rasche Zubau auch Folgen für die Natur mit sich bringt. Aus diesem Grund wurde der Erlass im Austausch mit wichtigen Umweltorganisationen erarbeitet, welche nun wie NWA den Kompromiss mittragen. 

Verzögerungstaktik statt schnelles Handeln gegen die Klimakrise

Morgen (19.1.23) reicht die SVP das Referendum gegen das Klimazielgesetz ein. Damit zeigt sie, dass sie die Klimakrise nicht ernst nimmt. Anstatt die Massnahmen zu treffen, um die Bevölkerung und unsere Bergwelt vor den Folgen des Klimawandels zu schützen, verzögert sie mit dem Referendum schnelles Handeln.

Das Klimazielgesetz weist den Weg zu Netto-Null und schreibt verbindliche Ziele fest. Damit schafft die Schweiz Planungssicherheit  und leistet ihren Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise. Der Verbrauch von fossilen Energien macht die Schweiz abhängig vom globalen Energiemarkt mit seinen extremen Preisschwankungen. Mit dem Klimazielgesetz befreien wir uns von den fossilen Energien zugunsten von mehr Unabhängigkeit und Energiesicherheit.

Das Klimazielgesetz bezweckt die Minderung der Treibhausgasemissionen, die Anpassung an respektive den Schutz vor den Folgen der Klimaerhitzung und die klimaverträgliche Ausrichtung der Finanzmittelflüsse. Zudem legt es Massnahmen in den Bereichen Heizungsersatz und Gebäudesanierungen sowie neuartige Technologien und Prozesse fest. Dafür werden, verteilt über zehn Jahre, 3,2 Milliarden Franken aus der Bundeskasse in Innovationen und in die einheimische erneuerbare Energiewirtschaft investiert. 

Der Verein Nie wieder Atomkraftwerke unterstützt das Klimazielgesetz mit allen verfügbaren Mitteln. Die Förderung der erneuerbaren Energien ist neben der Abschaltung der Atomkraftwerke das Hauptziel des Vereins. Dass die Energiewende und der Atomausstieg nötig und machbar sind, haben der Bund und diverse Studien bereits aufgezeigt. Das Referendum der SVP ist eine reine Verzögerungstaktik! 

Atomkraft am Kipp-Punkt

Veranstaltung von TRAS Trinationaler Atomschutzverband und SES Schweizerische Energiestiftung am Freitag 24. Juni 2022 ab 14h in Basel, Halle 7 im GundeldingerFeld.

14:00 Uhr: Ewiges Atomzeitalter oder Wende zu erneuerbaren Energien?
Analyse der Entwicklung in Frankreich, Deutschland und der Schweiz

  • Begrüssung von Irène Kälin, Nationalratspräsidentin Grüne Schweiz
  • Les débats actuels sur le nucléaire en France – Referat von Yves Marignac, Bereichsleiter nukleare und fossile Energie beim Institut négaWatt (mit Simultanübersetzung)
  • 2022: Jahr des deutschen Atomausstiegs und Jahr der Energiekrisen? – Videobotschaft von Rita Schwarzelühr-Sutter, Bundestagsabgeordnete der Bundesrepublik Deutschland
  • Atom-Renaissance in der Schweiz trotz Boom der neuen Energien? – Referat von Rudolf Rechsteiner, Vize-Präsident TRAS, Energieökonom und Alt-Nationalrat SP

15:00 Uhr: Pause

15:30 Uhr: Atomkraft am Kipp-Punkt: Ausfallrisiken und (Versorgungs-)Sicherheit

  • Stromversorgungssicherheit ohne AKW – Referat von Mario Kendziorski, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
  • Sicherheitsrisiko Langzeitbetrieb – Referat von Nikolaus Müllner, Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)
  • Podium mit Irène Kälin, Vanessa Meury, Dominique Martin und Nils Epprecht;
    Moderation: Sonja Hasler

16:45 Uhr: Apéro

Eintritt kostenlos, um Anmeldung wird gebeten. Anmeldung und weitere Informationen bei der Energiestiftung.

Mit AKWs den russischen Krieg mitfinanzieren?

Conrad Ammann als CEO eines der zwei grossen Baselbieter Energieunternehmen unterstützt im Interview der Basellandschaftlichen Zeitung vom 9.5.22 allen Ernstes neue AKWs. Und das jetzt, während des Ukraine-Kriegs, wo doch 50% des in der Schweiz verwendeten Urans aus Russland kommen. Er will also womöglich aktiv Putins Krieg mitfinanzieren. Atomkraft ist nicht wirtschaftlich, sie funktioniert nur mit massiven staatlichen Subventionen. Keine privatwirtschaftlich rechnende Versicherung ist bereit, die möglichen Schäden eines GAUs in der Schweiz von ca. 8000 Milliarden Franken zu versichern. Der Stahl im Beton der jetzt noch laufenden AKWs wie Beznau rostet vor sich hin, das macht die alten Meiler nicht sicherer, und längere Laufzeiten zum Vabanque-Spiel mit unserer Sicherheit. Wind aus Sonne, Wind oder Biomasse ist erneuerbar, viel gefahrloser für Menschen – und bei einer Vollkostenrechnung günstiger. Die Primeo Energie ist eine Genossenschaft. Ihre Delegierten sind gut beraten, wenn Sie Herrn Ammann an der nächsten Delegiertenversammlung freundlich in Frühpension schicken, und einen CEO wählen, der die Zeichen der Zeit begriffen hat.

Jan Schudel, Basel

Wir fordern eine konsequente Solardebatte

Wenn Conrad Ammann, Chef des Baselbieter Energieversorgers Primeo Energie, in der bz vom 9.5.2022 von längeren Laufzeiten von AKWs berichtet, dann frage ich mich:

– Wieso Herr Ammann den Sicherheitsaspekt von unseren Uralt-Atomkraftwerken nicht erwähnt hat im Zuge einer längeren Laufzeit von Atomkraftwerken?

– Wieso Herr Ammann Unwirtschaftlichkeit von Atomkraftwerken gegenüber dem günstigeren Solarstrom nicht hervorhebt?

Und von der bz würde ich gerne wissen, ob die bz nicht noch weitere Perspektiven hätte einbringen können zum Thema Stromengpass. Zum Beispiel: wie gross schätzt Conrad Ammann das Potenzial ein für Stromeinsparung aufgrund von Stand-By-Verbrauch? Wieviele AKWs könnten dadurch bereits abgeschalten werden? Wo sieht Herr Ammann das Hindernis für einen konsequenten Solarausbau?

Solche Fragen hätten mich interessiert. Denn meiner Meinung nach hat eine einseitige Atomdebatte keinen Platz mehr in den Medien, sie hindert höchstens die konsequente Solardebatte.

Nathalie Martin, Geschäftsführerin NWA Nie Wieder Atomkraftwerke