Morgen ist der 34. Jahrestag des Tschernobyl-GAUs, und unsere zwei ältesten Reaktoren in Beznau laufen noch immer.
Wir stellen daher dem Verwaltungsrat der Axpo in Form eines offenen Briefes Fragen zur Sicherheit, zur Rentabilität, zu Nachrüstungen und Evakuierungsplänen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS hat uns bestätigt, dass es „eine aktualisierte Risikoabschätzung für ein nukleares Referenzszenario während der laufenden Pandemie nicht vorgenommen habe“.
Die im Normalfall schon ungeklärte Evakuierung ist offensichtlich noch unmöglicher zu Pandemiezeiten. Wobei eine glaubhafte Evakuierungsplanung Voraussetzung für den Betrieb unserer Atomkraftwerke sind.
Die Position der NWA Schweiz ist in dieser Sache klar:
Wir möchten mit dem Weiterbetrieb von Beznau 1 und 2 weder Geld vernichten, noch ein zweites Tschernobyl in Beznau erleben müssen. Wir ziehen eine geordnete Stilllegung beider Reaktoren vor.
Mit freundlichen Grüssen
Andreas Fischer und Désirée Jaun, NWA Co-Präsidium
Peter Stutz, Geschäftsführer
PS. Der Sprecher des Bundesamts für Bevölkerungsschutz hat uns mitgeteilt, dass das BABS nicht mit dem oben erwähnten Satz, sondern wie folgt zitiert werden möchte: „Das Notfallschutzkonzept sieht vor, wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Faktoren bei der Planung und Anordnung von Schutzmassnahmen miteinzubeziehen. Eine Pandemie wäre ein solcher Faktor, der insbesondere die operationellen und logistischen Überlegungen im Zusammenhang mit einer vorsorglichen Evakuierung beeinflussen würde.“