Interpellation an den Bundesrat: Unklarer Sicherheitsnachweis beim Reaktor Beznau 1

Florence Brenzikofer, Vizepräsididentin von NWA Schweiz und Nationalrätin, stellt Fragen an den Bundesrat: Neueste Enthüllungen zeigen wiederkehrende Probleme im AKW Beznau 1 auf. Laut einem kürzlich publizierten Gutachten bestehen weiterhin offene Fragen zum Sicherheitsnachweis für den Reaktordruckbehälter. Beim ältesten Reaktor Europas muss in Sicherheitsfragen besonders präzise hingeschaut werden. Dies auch aufgrund diverser sicherheitsrelevanter Vorkommnisse in der Vergangenheit (siehe unten). In einer Interpellation will sie vom Bundesrat wissen, wie er auf die neuesten Erkenntnisse reagiert und ob er bereit ist, das AKW erst wieder ans Netz zu lassen, wenn die Unklarheiten ausgeräumt sind.


Die Probleme des AKW-Beznau
Beznau 1  ist  mit  bald  53 Betriebsjahren  das
älteste  Atomkraftwerk  der  Welt.

Risse  im  Stahlbehälter
Korrosionsschäden  an  den
Reaktordruckbehälterdeckeln
Hochwassergefährdung
Ungenügende  Notstromversorgung 


 

Wir fordern eine konsequente Solardebatte

Wenn Conrad Ammann, Chef des Baselbieter Energieversorgers Primeo Energie, in der bz vom 9.5.2022 von längeren Laufzeiten von AKWs berichtet, dann frage ich mich:

– Wieso Herr Ammann den Sicherheitsaspekt von unseren Uralt-Atomkraftwerken nicht erwähnt hat im Zuge einer längeren Laufzeit von Atomkraftwerken?

– Wieso Herr Ammann Unwirtschaftlichkeit von Atomkraftwerken gegenüber dem günstigeren Solarstrom nicht hervorhebt?

Und von der bz würde ich gerne wissen, ob die bz nicht noch weitere Perspektiven hätte einbringen können zum Thema Stromengpass. Zum Beispiel: wie gross schätzt Conrad Ammann das Potenzial ein für Stromeinsparung aufgrund von Stand-By-Verbrauch? Wieviele AKWs könnten dadurch bereits abgeschalten werden? Wo sieht Herr Ammann das Hindernis für einen konsequenten Solarausbau?

Solche Fragen hätten mich interessiert. Denn meiner Meinung nach hat eine einseitige Atomdebatte keinen Platz mehr in den Medien, sie hindert höchstens die konsequente Solardebatte.

Nathalie Martin, Geschäftsführerin NWA Nie Wieder Atomkraftwerke