Nicht ohne die Stimmbevölkerung

Der Bundesrat will für die Atominitiative einen indirekten Gegenvorschlag erarbeiten. Somit schmuggelt er den Entscheid für die Aufhebung des Neubauverbots von Atomkraftwerken in der Schweiz am Volk vorbei – einen Entscheid, den das Stimmvolk 2017 beschlossen. NWA lehnt dieses Vorgehen entschieden ab.

Ausserdem ist die Rückkehr zum Atomstrom aus verschiedenen Gründen nicht zu unterstützen:

  • Eine Finanzierung von neuen Atomkraftwerken steht nirgends zur Diskussion: weder Banken, Investoren noch die Stromversorger wollen Atomkraftwerke finanzieren. NWA fordert, dass kein Geld aus der Förderung für erneuerbare Energien und auch keine Steuergelder an AKW-Projekte fliessen dürfen.
  • Die Bevölkerung hat mit der Annahme des neuen Stromgesetzes beschlossen, auf erneuerbare Energien zu setzen. Die Debatte um neue Atomkraftwerke lähmt den entschlossenen Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen.
  • Entgegen der Ansicht des Bundesrates ist Atomkraft weder erneuerbar noch klimafreundlich. Uran ist endlich und stammt mehrheitlich aus Russland, was in der gegenwärtigen Konfliktsituation schon problematisch per se ist. Der Uranabbau wird je länger je schwieriger – auch mit unwürdigen Arbeitsbedingungen in den Abbau-Werken. Eine Technologie, für die es keine Abfalllösung gibt, tonnenweise radioaktiven Müll produziert und im Falle des Unfalls ganze Landstriche verseucht, ist nicht nachhaltig.
  • Für das Netto-Null-Ziel des Bundes kommen neue Atomkraftwerke viel zu spät. Ausserdem beweisen verschiedene Szenarien des Bundes und anderen Organisationen, dass eine Stromversorgung ohne Atomstrom machbar ist.

Mit dem konsequenten Ausbau der Solarenergie, den das Stromgesetz in einem noch nie dagewesenen Ausmass ermöglicht, werden Atomkraftwerke obsolet. Wird das Parlament den indirekten Gegenvorschlag unterstützen, stehen wir für ein Referendum bereit.

Das ist ein Ja zum Atomausstieg

NWA Schweiz freut sich über das deutliche Ja zum Stromgesetz. Nach verschiedenen gewonnenen Abstimmungen (Energiegesetz, Klimaschutzgesetz) ist jetzt mit der Abstimmung von heute klar: Die Stimmbevölkerung will Öl, Gas und Atomstrom so rasch wie möglich durch sauberen und einheimischen Strom ersetzen. Mit dem Stromgesetz ist dies nun realistisch.

Mit dem konsequenten Ausbau der Solarenergie, den das Gesetz eine einem noch nie dagewesenen Ausmass ermöglicht, werden Atomkraftwerke obsolet. Somit fordern wir als Konsequenz, dass Investitionen in die erneuerbare Energieproduktion fliessen und von nuklearen und fossilen Ausgaben abgesehen wird.

Was Du jetzt tun kannst:

> den Atom-Appell unterschreiben.

> die Solarinitiative unterschreiben.

Danke für die treue Unterstützung. Du bist noch nicht Mitglied? Dann aber schnell: Mitglied werden bei NWA Schweiz.

Damit Atomkraftwerke überflüssig werden

Ja zum Stromgesetz am 9. Juni!
Wieso wir uns für das Stromgesetz einsetzen.

Unabhängige Energieexpert:innen bestätigen, dass durch das Stromgesetz der vom Volk beschlossene schrittweise Atomausstieg Realität werden kann. Berechnungen eines Zusammenschlusses der besten Energie-Wissenschaftler:innen zeigen, dass bereits 2035 alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden können, wenn das Stromgesetz umgesetzt wird.

Diskutieren Sie mit.

Am 15. Mai 2024 um 19.30h in der Markthalle Basel, Raum Mono

mit Florence Brenzikofer und Ruedi Rechsteiner

2023/24: Rück- und Ausblick

Ein ereignisreiches Wahljahr ist zu Ende gegangen. 13 NWA-Mitglieder schafften die (Wieder-)Wahl in den Nationalrat und auch im Ständerat sitzen in der nächsten Legislatur vier Frauen aus unseren Reihen. Dies gewährleistet eine starke Präsenz für den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Atomausstieg unter der Bundeshauskuppel. Leider haben sich 2023 aber auch die Bemühungen für die Aufhebung des AKW-Neubauverbots verstärkt. Zahlreiche entsprechende Motionen und Postulate konnten bislang erfolgreich abgewehrt werden. In diesen Tagen soll nun aber eine Initiative eingereicht werden, die genau dies fordert. Wir werden also weiterhin stark gefordert sein.

Einsatz braucht es auch für das Stromgesetz über das wir am 9. Juni 2024 abstimmen werden. Leider ist das Referendum zu Stande gekommen. Leider, weil eine überragende Mehrheit des Parlaments sich auf ein noch nie dagewesenes Tempo im Ausbau der Erneuerbaren geeinigt hat. Einen Ausbau, den wir dringend brauchen und in der Konsequenz Atomkraftwerke obsolet machen wird. NWA wird sich im Abstimmungskampf für ein deutliches Ja zum Stromgesetz einsetzen und dieses Gesetz auch an der Mitgliederversammlung vom 15. Mai 2024 thematisieren. Save the date, weitere Infos folgen im Frühling.

Umso erfreulicher ist, dass mit Beat Jans der ehemalige Co-Präsident von NWA Schweiz in den Bundesrat gewählt wurde. Wir gratulieren herzlich und freuen uns, dass nun auch in diesem Gremium eine kompetente Stimme für die Energiewende vertreten ist. Die Wahl von Beat hat zu einer Vakanz in der Basler Regierung geführt. Am 3. März findet deshalb eine Ersatzwahl statt. Wer im Kanton Basel-Stadt wohnhaft ist hat die Qual der Wahl zwischen unseren Mitgliedern Mustafa Atici, SP und Jérôme Thiriet, Grüne.

Ja zum Stromgesetz

Wir sind bereit für ein Ja zum Stromgesetz. Das heute eingereichte Referendum hemmt den dringend notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien und hinterfragt ein Gesetz, das in sorgfältiger Arbeit und in Abstimmung mit zahlreichen Partnern in überwältigender Mehrheit im Parlament gutgeheissen wurde.

Das Stromgesetz (Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien) macht den Weg frei, um die Erneuerbaren Energien im notwendigen Tempo und der erforderlichen Menge auszubauen. NWA begrüsst diesen Beschluss, der nötig ist, um eine zu 100% atomfreie und erneuerbare Stromproduktion und somit auch die Klimaziele zu erreichen. 

NWA ist sich bewusst, dass der rasche Zubau auch Folgen für die Natur mit sich bringt. Aus diesem Grund wurde der Erlass im Austausch mit wichtigen Umweltorganisationen erarbeitet, welche nun wie NWA den Kompromiss mittragen.