Spaziergang zu 50 Jahre Beznau

Am 1. September 2019 haben sich Mitglieder der NWA Aargau und viele Interessierte aus der Schweiz und Deutschland zu einem Spaziergang zum AKW Beznau getroffen. Beznau 1 ging am 1. September 1969 ans Netz, und ist damit das älteste AKW der Welt, das noch in Betrieb ist. 

50 Jahre sind zuviel – Beznau abschalten!

Am 1. September 1969 ging der Reaktor Beznau 1 in Betrieb. Das älteste Atomkraftwerk der Welt hat mit seinen 50 Jahren seine Lebenszeit längst überschritten. Die Mängelliste wird immer grösser, die Ausfälle länger. Eine Gruppe besorgter Bürgerinnen und Bürger hat mit einer symbolischen Aktion auf diesen Missstand aufmerksam gemacht. Sie zeigten, wie sich nach einem Super-GAU die Radioaktivität in alle Himmelsrichtungen ausbreiten und grosse Teile der Schweiz und Süddeutschlands unbewohnbar machen würde, und fordert von der Axpo und der Politik die sofortige Stilllegung des Werkes.

Weiterbetrieb solange sicher – wer‘s glaubt!

Es war das Mantra der ehemaligen Energieministerin Doris Leuthard: Atomkraftwerke dürfen nur so lange weiterbetrieben werden, solange sie sicher sind. Doch der Betreiberin von Beznau, der Axpo, werden immer wieder lange Fristen eingeräumt, um Mängel zu beheben oder man ändert sogar Verordnungen: So geschehen, als klar war, dass die Erdbebensicherheit nicht eingehalten werden kann. Renommierte Experten wie der ehemalige Leiter der deutschen Abteilung kerntechnische Sicherheit Dipl.-Ing. Dieter Majer weisen schon lange darauf hin, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist.

Beznau ist so gut wie neu – wer‘s glaubt!

Atomkraftwerke wurden für eine Laufzeit von 30-40 Jahren gebaut. Zentrale Teile, insbesondere der für den Strahlenschutz immens wichtige, marode Reaktordruckbehälter können nicht ausgetauscht werden. Auf die Gefahr, die von Beznau ausgeht, hat die Gruppe mit einer symbolischen Aktion aufmerksam gemacht: Sie zeigten, wie sich nach einem Super-GAU die Radioaktivität in alle Himmelsrichtungen ausbreiten und grosse Teile der Schweiz und Süddeutschlands unbewohnbar machen würde.

Atomstrom ist klimaneutral – wer‘s glaubt!

Atomstrom ist nicht klimaneutral und verbraucht vom Abbau des Urans bis zur „End“lagerung des hochgiftigen Abfalls Unmengen fossiler Energie. Wem das Klima wirklich wichtig ist, der sollte die Investitionen in den maroden Schweizer AKW-Park sofort stoppen und die Gelder in die erneuerbaren Energien stecken. Letztere werden nicht nur immer günstiger und effizienter sondern können auch viel schneller ausgebaut werden.

Die Energiewende kommt voran – wer‘s glaubt!

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat 2017 die Energiestrategie 2050 beschlossen. Sie beinhaltet ein Neubauverbot für Atomkraftwerke und den schrittweisen Umstieg auf erneuerbare Energien. Doch das bürgerlich dominierte Parlament sabotiert seither die konkrete Umsetzung. Es braucht einen Richtungswechsel.

Beznau vom Netz – jetzt! Wir fordern unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger auf sich bei der Axpo und der Politik für eine sofortige Stilllegung der Anlage einzusetzen

Kontakt: Andreas Fischer, Co-Präsident NWA Schweiz, 077 443 01 20

NWA mit neuem Team an der Spitze

Nie wieder AKW (NWA) Schweiz erlebte an ihrer Mitgliederversammlung eine personelle Erneuerung. Das Co-Präsidium besteht nun aus Désirée Jaun, Landrätin SP Baselland, NWA Basel, und Andreas Fischer, Grossrat Grüne Aargau, NWA Aargau. Neuer Geschäftsleiter wurde Peter Stutz. Im Anschluss an den formalen Teil wurde aus erster Hand über die Stilllegung des AKWs Mühleberg informiert.

Am 13. Juni 2019 fand die 49. Mitgliederversammlung von NWA Schweiz in Basel statt, zu der doppelt soviele Mitglieder kamen wie letztes Jahr. Das lag einerseits an den internen Wahlen, andererseits auch am angekündigten Referat von Stefan Klute, Gesamtprojektleiter Stilllegung des AKWs Mühleberg, im Anschluss an die MV.

Verabschiedet wurden Daniel Sägesser und Peter Stutz als Co-Präsidenten. Peter Stutz, ein profilierter Energiepolitiker und Solarunternehmer, übernimmt neu die Geschäftsführung von NWA Schweiz. In dieser Funktion löst er den bisherigen Geschäftsführer Christoph Arndt ab, der zu Greenpeace nach Zürich wechselt, der NWA aber als Vorstandsmitglied erhalten bleibt.

Es ist ein Glück, dass NWA Schweiz zwei belebende, junge Menschen ins Co-Präsidium wählen konnte. Als neue Co-Präsidentin wurde die Baselbieter SP-Landrätin und Birsfelder Gemeinderätin Désirée Jaun gewählt, als neuer Co-Präsident Andreas Fischer, grüner Grossrat im Kanton Aargau und Präsident von NWA Aargau. Sowohl Désirée Jaun, als auch Andreas Fischer haben sich schon einen guten Ruf erarbeitet im Kampf für den Atomausstieg und die Energiewende.

Auch das Vize-Präsidium wurde gewählt. Das bewährte Duo von Ruedi Rechsteiner, SP Basel-Stadt, und Maya Graf, Grüne Baselland, wurde ergänzt durch den jungen Präsidenten von NWA Basel, Jan Schudel, Grüne Basel-Stadt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Christoph Arndt, Pascal Tribolet und die Basler Grossrätin Alexandra Dill.

Für die zahlreichen Anwesenden war es sehr interessant, direkt vom Gesamtprojektleiter der Stilllegung Kernkraftwerk Mühleberg, Stefan Klute, zu erfahren, was schon passiert ist in Sachen Stilllegung und wie es weitergehen soll.

Der Rückbau von Mühleberg wurde als so einfach dargestellt, dass wir uns spontan fragten, weshalb man das mit Beznau 1 und 2 nicht auch gleich so macht. Das Team wäre vorhanden.

Andreas Désirée Jaun

Andreas Fischer                                                                     Désirée Jaun

Revision Stilllegungs- und Entsorgungsfondsverordnung

Wenn beim Atomstrom die Kostenwahrheit nicht durchgesetzt wird können die Schweizer AKWs noch ewig weiterbetrieben werden. Unser Bundesrat unterstützt das mit seiner Verordnung zu den Stilllegungs- und Entsorgungsfonds. In dieser soll den AKW-Betreibern ermöglicht werden viel Geld zu sparen, indem viel zu tiefe Beiträge in die Fonds eingezahlt werden müssen.

Bitte beteiligt euch an der Vernehmlassung zur Stilllegungs- und Entsorgungsfondsverordnung.

Kampagnen-Seite: Revision SEFV

Experte rechnet mit massiv höheren Entsorgungskosten

Schritt für Schritt will die Schweiz ihre Atomkraftwerke stilllegen. Als erstes wird im kommenden Dezember das AKW Mühleberg vom Netz genommen. Was bleibt sind radioaktive Abfälle, deren Beseitigung Milliarden kosten wird. Milliarden, die gemäss Gesetz die AKW-Betreiber berappen sollen, es gilt das Verursacherprinzip. Seit Jahren bezahlen die Betreiber der fünf Schweizer Atomkraftwerke deshalb in den sogenannten Entsorgungsfonds ein.

Ein Oxford-Forscher hält die Berechnungen des Bundes jedoch für unrealistisch. Das zuständige Bundesamt zeigt sich überrascht.

Experte rechnet mit massiv höheren Entsorgungskosten (veröffentlicht am Mittwoch, 19. Dezember 2018 auf srf.ch)