AKWs: FDP verlässt Weg der ökonomischen Vernunft

Die Delegiertenversammlung der FDP Schweiz hat am Samstag beschlossen, dass sie das Neubauverbot für AKWs kippen will. NWA Schweiz ist wild entschlossen, ein allfälliges Referendum mit zu ergreifen und zu gewinnen. Zudem fordern wir eine sofortige Schliessung des gemeingefährlichen AKWs Beznau.

Die FDP-Delegiertenversammlung hat ein Strategiepapier beschlossen, das das Neubauverbot von AKWs kippen will. Die einst liberale Partei will weiter Atommüll produzieren, der hunderttausende von Jahren strahlt. Sie will die rechtlichen Voraussetzungen schaffen für neue Atomkraftwerke, die auf dem Markt überhaupt nicht verfügbar sind.

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat 2017 die Energiestrategie 2050 mit deutlicher Mehrheit angenommen, mit einem Neubauverbot für AKWs und einem klaren Statement für einen Ausbau der erneuerbaren Energien, von Wasser über Wind bis hin zur Photovoltaik. Die Entscheidung der FDP, nun wieder eine AKW-Neubau-Erlaubnis ins Gesetz zu schreiben, steht diesem Volkswillen diametral entgegen.

Zum ökonomischen Unsinn von AKWs drei Hinweise:

  • Die potentielle Schadenssumme eines Super-GAUs liegt laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz bei über 4’000 Milliarden Franken. Die Haftpflichtversicherungssumme der Schweizer AKW-Betreiber ist aber auf 1,8 Milliarden Franken beschränkt, d.h. auf 0,05 Prozent der effektiv zu erwartenden Schadenssumme.
  • Deutsche Aktionäre haben 1999 ihre 5-%-Beteiligung am AKW Leibstadt verkauft. Sie mussten 120 Millionen DM (ca. 60 Millionen Euro) zahlen, damit ihnen jemand diese Verlustquelle abgenommen hat. Deutlichere Zeichen, wie unrentabel Atomkraft ist, kann der Finanzmarkt nicht aussenden.
  • Seit 50 Jahren wird an so genannten Thorium-Reaktoren, der so genannten vierten Generation von Reaktoren geforscht. Weiterhin gibt es aber keine Projekte dazu, die Marktreife erreicht haben. Solche sind auch erst in 20, 30 Jahren zu erwarten. Neue erneuerbare Energien wie Solar, Wind oder Biomasse sind dagegen bereits jetzt verfügbar.

NWA Schweiz ist empört und enttäuscht über diese Entscheidung. Ein allfälliges Referendum gegen eine solche Gesetzesänderung würde NWA Schweiz mit allen verfügbaren Ressourcen an Arbeitskraft und Finanzen unterstützen. NWA begrüsst daher explizit die von den Grünen Schweiz lancierte Referendumsdrohung und unterstützt diese.

Atomkraftwerke bergen enorme Risiken für die Bevölkerung. Das über 50 Jahre alte AKW Beznau rostet vor sich hin, ist nicht hinreichend gegen Hochwasser oder Erdbeben abgesichert und wird durch die Alterung des Materials zunehmend gefährlicher. Deshalb fordert NWA Schweiz, das AKW Beznau sofort und die AKWs Leibstadt und Gösgen bis spätestens 2029 abzuschalten.

Das uralte AKW Beznau liesse sich leicht ersetzen

 

 

Das AKW Beznau sollte sofort abgeschaltet werden, zum Schutz der Bevölkerung.

NWA doppelt in Streitgesprächen auf SRF

Am Freitag, 11. Februar, wird NWA Schweiz gleich doppelt zur aktuellen AKW-Diskussion Stellung nehmen. Einmal um 17.30 Uhr unser Präsident, der Aargauer Grossrat Andreas Fischer im SRF Regionaljournal Aargau/Solothurn und einmal um 22.25 Uhr unsere Vizepräsidentin, die Baselbieter Nationalrätin Florence Brenzikofer in der Sendung „Arena“ auf Fernsehen SRF 1.

Wer sich mit uns gegen neue AKWs engagieren will, kann hier Mitglied werden.

AKW Beznau: Neuer Vorstoss von NWA-Vizepräsidentin Florence Brenzikofer im Nationalrat

Nachdem NWA-Vizepräsidentin Florence Brenzikofer bereits im Sommer eine Interpellation zur Sicherheit des AKW Beznau eingereicht hatte, doppelte sie im Dezember nach: Sie will vom Bundesrat wissen, zu welchen Ergebnissen die Grobüberprüfung des AKW führt. Das eidg.Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI überprüft momentan die Erdbebensicherheit von Beznau sowie in einer Gesamtssicht alle Schweizer AKWs. Die Ergebnisse werden erst Mitte 2023 erwartet. Gerade beim ältesten AKW der Welt, Beznau, ist es zentral, dass öffentlich über Zwischenschritte informiert wird und die Sicherheit gewährleistet ist.

https://florencebrenzikofer.ch/blog/vorstoesse/ergebnisse-der-grobpruefung-der-sicherheit-schweizer-akws

Jetzt amtlich: Beznau 1 + 2 sind nicht flugzeugabsturzsicher, nicht erdbebensicher, und durchgerostet

NWA bemängelt seit langem und wiederholt, dass der Reaktor Beznau 1 vier Ausserbetriebnahmekriterien erfüllt, und damit schon lange stillgelegt sein müsste:

1) Nicht erdbebensicher
2) Nicht flugzeugabsturzsicher
3) über den Grenzwert versprödeter Reaktordruckbehälter
4) Um 9,2 mm (von 30 mm) durchgerostetes Stahlcontainment


Foto: Auch in Fukushima hat die Sicherheitsbehörde jahrelang weggeschaut.

Zu Punkt 2 musste das ENSI nun endlich Stellung beziehen.
Selbstverständlich sind die alten Reaktoren Beznau 1 und 2 nicht flugzeugabsturzsicher.
Das sei aber in Ordnung, denn 1965, als der Beznau Reaktor 1 geplant wurde, war noch vor dem zivilen Düsenjetzeitalter.
Das ENSI argumentiert noch heute: Dass Beznau 1 und 2 nicht flugzeugabsturzsicher sind halten wir geheim, um die Terroristen nicht noch auf dumme Gedanken zu bringen!

Die Argumentation unserer Sicherheitsaufsichtbehörde ENSI ist haarsträubend!

Weil der Reaktor 1 die Anforderungen von 1965 einhält, macht es nichts, dass er es seither seit Jahrzehnten nicht mehr tut.
Es gibt wirklich keine wichtige Infrastruktur, und schon gar nicht keine gefährliche Infrastruktur in der Schweiz, die nicht die heutigen Sicherheitsanforderungen erfüllen muss.

Es soll mir doch einer ein einziges Beispiel bringen, wo eine Strassenbrücke, ein Flugzeug oder auch nur ein Auto betrieben werden darf, weil sie die Sicherheitsanforderungen von 1965 einhalten, aber die heutigen Anforderungen seit Jahrzehnten nicht mehr erfüllen.

Dass Beznau 1 und 2 die Sicherheitsvorgaben für ein 1’000-jährliches Erdeben nicht einhält, und das Stahlcontainment um 9,2 mm von 30 mm durchgerostet ist, hat der Bundesrat auf eine Interpellation von unserer Vizepräsidentin Florence Brenzikofer vor kurzem bestätigt.

Es ist eine äusserst unheimliche Situation, wo der Bundesrat und das ENSI unsere ärgsten Vorwürfe bestätigen…

… und Beznau 1 und 2 trotzdem ewig weiter betrieben werden dürfen.

Gemeinsames Interesse am Schutz sensibler Daten: Warum das ENSI zum terroristischen Flugzeugabsturz nur wenig sagen darf

50 Jahre Widerstand gegen das AKW Kaiseraugst

Dritter Anlauf zur Generalversammlung und Feierlichkeiten

Freitag, 24. September 2021 ab 18:00 bis ca. 21:30 Uhr in Kaiseraugst

Bus Nr. 84 ab Bahnhof Kaiseraugst (17:36/18:06 Uhr) nach Liebrüti, nachher markiert.                  Violahof – Kulturhaus vis-à-vis Liebrüti-Zentrum, Google Maps: Giebenacherstr. 54, Kaiseraugst

Anfangs Mai 1970 wurde NWA, das Nordwestschweizer Aktionskomitee gegen Atomkraftwerke, im Bahnhofssaal Rheinfelden gegründet. Das AKW Kaiseraugst konnte verhindert werden. Zur Feier laden wir euch nach Kaiseraugst zur Jubiläums-Mitgliederversammlung am 24. September 2021 ein.

Ab 18:00 Uhr Ankommen

18:15 Uhr Mitgliederversammlung (wer noch nicht Mitglied ist: hier anmelden)

Ab ca. 19 Uhr Stehlunch und Musik (Sicherheitsorchester/ Aernschd Born)

Ab ca. 20 Uhr Jubiläumsfeier mit Ansprachen 50 Jahre NWA und Gründung OK «50 Jahre Besetzung»

 

Bitte meldet euch an mit Mail an Annemarie Spinnler, annemarie.spinnler (at) bluewin.ch, mit Angabe der Anzahl teilnehmender Personen.