NWA fordert seit langem einen viermal schnelleren Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion in der Schweiz, um den Atomausstieg und Kohleausstieg wie geplant hinzukriegen.
Eine neue Studie der ZHAW im Auftrag der SES zeigt, dass in der Schweiz bei einem viermal schnelleren Zubau von Photovoltaikanlagen Arbeitsplätze für 14’000 Monteure und 2’500 Planer geschaffen würden.
Gleichzeitig beschloss heute die GV der Meyer Burger in Thun, dass in Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt eine Solarzellenfabrik, und in Freiberg in Sachsen eine Solarmodulfabrik gebaut werden soll. Beide Fabriken starten mit 400 MW pro Jahr im 2021, ansteigend bis 5 GW pro Jahr.
Die früher bestehende Solarindustrie in Europa wurde durch die Subventionspolitik Chinas zerstört, wodurch China im Solarbereich heute einen Weltmarktanteil von 94% hält.
Dank Meyer Burger und seinen geduldigen Aktionären hat Europa erstmals seit Jahren wieder eine hochklassige Solarzellen- und Solarmodulproduktion, gefördert vom Green Deal der EU und den betroffenen Bundesländern.
Wären die Bedingungen und die Förderung in der Schweiz besser, würden diese Fabriken in der Schweiz gebaut, aber unsere Politik bleibt tendenziell feindlich eingestellt gegenüber einem massiven Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion in der Schweiz. Bei der erneuerbaren Energie scheint das Arbeitsplatzargument nicht zu ziehen, das doch sonst bei jeder Gelegenheit gebracht wird.
In diesem Zusammenhang erinnere ich gerne an den kürzlichen Beschluss des Bundesrates, nochmals 412 Millionen Franken an die europäische Atomforschung inklusive Iter zu zahlen. Eine empörend hirnrissige Geldvernichtung!
Man stelle sich vor, der Bundesrat würde für die Schweizer Solarbranche 412 Millionen Franken sprechen. Dann würde die Meyer Burger Fabrik in Thun gebaut, nicht in Ostdeutschland.
Meyer Burger erhält von seinen Aktionären nur 165 Millionen Franken neues Geld, um die zwei Fabriken in Ostdeutschland zu bauen. Das sind 40% dessen, dass der Bundesrat sinnlos in der europäischen Atomforschung verpulvert. Es ist zum fremdschämen!