NWA Solothurn 12/22

Mit der Anti-Atom-Velotour und unserer Mitgliederversammlung «am Ort des Geschehens» konnten die Teilnehmenden einen deutlichen Kontrapunkt setzen: Der Widerstand gegen jegliche AKW ist
notwendig, ungebrochen und stark.

Die Klimajugend macht es deutlich: Es geht nicht an, dass aus aktuellen Problemen Weichen falsch
gestellt werden, die für Generationen unverantwortbare Konsequenzen haben.

Als NWA haben wir unser Ziel noch nicht erreicht. Im Jahr 2022 erlebten wir gar Rückschritte. In gemeinsamem Engagement bleiben wir dran, bekämpfen die Verlängerungen der Risikoreaktoren in der Schweiz und setzen alles daran, damit erneuerbare Energie den Bedarf decken wird.

Probleme in Frankreich und die Gefahren in der Ukraine zeigen, dass unser Kampf weiterhin notwendig ist.

Danke für das Vertrauen und das gemeinsame Engagement.

NWA SO wünscht frohe Weihnachten, auch Energie und Gelingen für das Jahr 2023!

Herzliche Grüsse
Philipp Hadorn
Präsident & Alt-Nationalrat


Mitgliederversammlung 2022
Die Mitgliederversammlung in Däniken am „Checkpoint“ im Takatuka war mit vielen anwesenden und an der Velotour Teilnehmenden Mitgliedern ein voller Erfolg. Julia Hodel hat uns dazu eine Medienmitteilung verfasst.


Anti-Atom-Velo-Demo macht Halt vor dem KKG in Däniken
Teilnehmende fordern Ausstieg aus der Technologie. Inspiriert von den Anti-AKW-Velotouren in Deutschland gibt es auch in der Schweiz Velo-Demos in Form mehrtägiger Touren. Am Wochenende wurde Halt im Niederamt gemacht.


Laufzeitverlängerung? Neue AKW? Besser nicht!
Und wieder ein Irrweg: Anstatt die Energieprobleme mit erneuerbarer Technologie schnell zu lösen, will man den drohenden Strommangel laut einer Studie lieber mit Laufzeitverlängerungen und Importen decken. Oder sogar ein neues AKW bauen, obwohl Lösungen da sind und sofort verfügbar.

Artikel So kann die Schweiz die Stromlücke bis 2040 schliessen auf bluewin.ch


Ausbau der Sonnenenergie
Die Solarenergie boomt in der Schweiz mehr denn je. Das Bundesamt für Energie (BFE) geht für 2022 von einem Marktwachstum von rund 50 Prozent aus. Bis Ende Jahr werden in der Schweiz rund 1000 MW zugebaut.

zum Artikel 


Viele Probleme in französischen AKW
Die französischen Atomkraft kämpfen derzeit mit Problemen und liefern deshalb auch weniger Strom, der wiederum im europäischen Stromnetz fehlt. Noch ist die Lage nicht kritisch. Dennoch will man in Frankreich neue AKW planen.

zum Artikel: Frankreich fährt AKW allmählich wieder hoch


Sicherheitsexperten in ukrainischen AKW
Sicherheitsexperten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA sollen künftig permanent in allen vier ukrainischen Kernkraftwerken stationiert werden. Derzeit überwacht nur im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja ständig ein IAEA-Team die Lage.

IAEA stationiert Sicherheitsexperten in ukrainischem AKW


Mehr solche Projekte!
Axpo hat zusammen mit IWB die grösste alpine Solaranlage der Schweiz auf 2500 Meter über Meer realisiert. Seit Ende August 2022 ist die Anlage vollständig in Betrieb. Das Pionierprojekt AlpinSolar produziert pro Jahr 3,3 Millionen Kilowattstunden Strom – die Hälfte davon im Winter. So nutzen wir Sonnenenergie zu jeder Jahreszeit und trotz Nebelmeer.

Mehr auf Alpinsolar

Bundesgericht bestätigt: Das AKW Beznau wird seit 2012 illegal betrieben

In der vom trinationalen Atomschutzverband TRAS, Greenpeace und der SES vorgebrachten Beschwerde wurde unter anderem bemängelt,
dass die zwei Reaktoren Beznau 1 und 2 die Erdbebennormen nicht einhalten würden,
dass der Bundesrat während des Gerichtsverfahrens schnell die Verordnung zu den Erdbebengrenzwerten geändert hatte,
und dass für den Sicherheitsnachweis zuwenig mögliche Fälle geprüft wurden.
Die ersten zwei Punkte wurden vom Bundesgericht nicht bestätigt, aber der dritte.

Zitat SES:
„Das Bundesgericht verlangt auch für die Störfallkategorie 2 einen «repräsentativen» Sicherheitsnachweis.
«Repräsentativ» kann nur bedeuten, dass ein solcher Sicherheitsnachweis Gefährdungen abdecken muss, welche die ganze Bandbreite zwischen dem 100- und dem 10’000-jährlichen Ereignis umfasst.
Das Ergebnis dieses Nachweises hätte nicht wesentlich anders ausfallen können als jenes von 2012 und hätte den Grenzwert von 1 mSv wohl sehr deutlich überschritten.
Davon geht implizit auch das Bundesgericht aus: «Dies gilt umso mehr, als (soweit ersichtlich) im Zeitpunkt der Einforderung des vorliegenden Sicherheitsnachweises nicht davon ausgegangen werden konnte, dass auch bei einem häufigeren Ereignis als demjenigen der Störfallkategorie 3 (…) der Dosisgrenzwert der Störfallkategorie 2 von 1 mSv eingehalten würde.»
Dies hätte zur unverzüglichen Ausserbetriebnahme des AKW Beznau führen müssen (Ausserbetriebnahmeverordnung). Nur weil ein solcher Nachweis wegen der rechtsverletzenden Unterlassung des ENSI fehlte, durfte das AKW Beznau bis heute in Betrieb bleiben. Das Bundesgericht stellt fest,

«das ENSI (hat) (…) seine ihm gesetzlich übertragene Aufgabe, als nukleare Aufsichtsbehörde darüber zu wachen, dass die nukleare Sicherheit bei den bestehenden Kernkraftwerken während der ganzen Laufzeit gewährleistet bleibt (…), ungenügend wahrgenommen und damit sein technisches Ermessen in bundesrechtswidriger Weise ausgeübt.»

Ruedi Rechsteiner, Vizepräsident der TRAS, sagte dazu:
«Die Unfälle von Tschernobyl und Fukushima haben die fatalen Folgen eines Versagens der Atomaufsicht aufgezeigt. Dieses Urteil belegt das Versagen des ENSI, geltendes Recht durchzusetzen.»

Nils Epprecht, Geschäftsführer der SES meinte:
«Durch die Verletzung seiner Aufsichtspflicht hat das ENSI der Axpo den jahrelangen Weiterbetrieb des AKW Beznau ermöglicht, statt es unverzüglich ausser Betrieb zu nehmen. Das ist für die Betroffenen ungeheuerlich.»

Das Bundesgericht verlangt nun die Nachreichung eines neuen Sicherheitsnachweises an die Aufsichtsbehörde ENSI, der auch die oben erwähnten Fälle abdeckt.

Wir alle gehen davon aus, dass die Axpo diesen Nachweis nicht erbringen kann.
Dummerweise bleiben die Reaktoren Beznau 1 und 2 weiter in Betrieb, bis die Axpo nachweist, dass die Sicherheit nicht gewährleistet ist.

Ausser die Aufsichtsbehörde ENSI würde von noch nie gesehenem Mut gepackt, und würde die umgehende Stilllegung der Reaktoren Beznau 1 und 2 verfügen.

Nein zur Nutzung des Rhone-Wassers für die Atomenergie!

Grenzüberschreitende Kundgebung in Genf.

An der grenzüberschreitenden Kundgebung am Seujet-Staudamm in Genf versammelten sich rund 50 Vertreter:innen von Vereinen und Abgeordneten aus der Schweiz und Frankreich. Sie markieren ihren entschiedenen Widerstand gegen die Regulierung des Rhone-Abflusses unterhalb von Genf im Interesse der französischen Atomindustrie.

Genf, Seujet-Staudamm, 15.11.23

Der französische Präsident kommt in die Schweiz, um den unverhältnismässig hohen Bedarf an Kühlwasser für seine Kraftwerke entlang der Rhône zu decken.

Die Atomindustrie beansprucht ein Drittel der Wasserressourcen der französischen Flüsse. Der starke angekündigte Rückgang des Abflusses der Rhône aufgrund von Dürreperioden muss uns dazu veranlassen, das Wasser der Rhône für Landwirtschaft sowie das Trinkwassernetz und nicht für die Atomkraft zu nutzen. Die am Seujet versammelten Verbände sagen gemeinsam:

Keine Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Frankreich, um die fehlergeleitete Energiepolitik der französischen Regierung zu retten!

«Die kommenden Dürren müssen uns dazu bringen, der Bewässerung und dem Trinkwasser Priorität einzuräumen, vor gefährlichen, ersetzbaren und inkompatiblen Atomkraftwerken».
Delphine Klopfenstein-Broggini, Nationalrätin aus Genf, Verfasserin einer Anfrage an den Bundesrat zu diesem Thema.

„Aufgrund der nuklearen Sturheit der Regierung wird das Wasser der Rhone
bald nicht mehr ausreichen, um den lebenswichtigen Bedarf zu decken.
Ein Abkommen über die Rhone. Ja, aber nicht zugunsten der Atomkraft!“

M Jean-Pierre BURNET, Mitglied des Gemeinderats von Allinges, Hochsavoyen (F).

Fotos und Interviews finden Sie hier und sind frei zugänglich.
Bitte erwähnen Sie: ©f.choffat:
https://tinyurl.com/sdn23

NWA Solothurn 06/23 – Klimaschutz mit Ausstieg aus der Atomenergie

Eine interessierte Schar Mitglieder von NWA SO traf sich anlässlich der ordentlichen Mitgliederversammlung 2023 am vergangenen Freitag bei der Carosserie Hess AG in Bellach.

Einstimmig beschloss die Versammlung die Ja-Parole zum Klimaschutz-Gesetz über das am 18. Juni 2023 abgestimmt wird. Atomkraftwerke seinen „zu teuer, zu gefährlich im Betrieb und in der Lagerung radioaktiver Abfälle. Seit 2017 ist jeglicher Neubau in der Schweiz verboten und von einer Mehrheit der Schweizer Bevölkerung klar unerwünscht,“ hielt Präsident und Alt-Nationalrat Philipp Hadorn fest. „Zudem sind die Optionen für erneuerbare Energien intakt,“ legte er nach.

Die für Unterstützung gemeldeten Nationalratskandidaten aus der Mitgliedschaft, die Kantonsräte Heinz Flück (Solothurn) und Hardy Jäggi (Recherswil) werden für die eidgenössischen Wahlen im Oktober 2023 empfohlen. Heinz Flück nutzte die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass es jetzt entscheidend sei, die Energiezukunft ohne AKW zu planen und nicht aus Angst vor einer Stromlücke untragbare und nicht verantwortbare Risiken einzugehen.

Im Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr legte Beat Hodel (Niedergösgen) den Schwerpunkt auf die internationale Anti-Atom-Velotour 2022 mit dem Schweizer Ast von Mühleberg bis Brugg.

Yves Brügger, als Vertreter der gastgebenden Carosserie Hess AG, zeigte die Entwicklung des Solothurnischen Traditions-Carosseriewerkes auf und erklärte die Entwicklung der hochmodernen Elektrobusse, die weltweit tagtäglich in zahlreichen Städten im Einsatz stehen.

NWA SO zählt aktuell über 120 Mitglieder, ist finanziell robust und wird vom Vorstand bestehend aus Philipp Hadorn, Beat Hodel und Michael Sebel (Wiler b. Utzenstorf) geleitet.


Falls diesmal die Teilnahme verpasst, gibt es nächstes Jahr wieder die Chance! Danke für die Solidarität und den notwendigen und lohnen Widerstand!

Herzliche Grüsse

Philipp Hadorn
Präsident & Alt-Nationalrat